Corona Challenge, die 3.
Wir sind mitten drin und nichts ist mehr so, wie vorher. Altbewährte Strukturen, Umgangsformen … alles ist hinfällig, siehe verboten worden. Wir Menschen schwimmen ahnungslos in einem luftleeren Raum ohne Hinweisschilder, ohne Richtungsangabe, ohne vorgeformten Wegen.
Keine Ahnung, wo der Weg uns hinführt; keine Ahnung, welches Ziel angestrebt wird. Und es ist diese Ahnungslosigkeit, diese Unsicherheit, dieses Nicht-Wissen, was uns Menschen am meisten zu schaffen macht. Wir, die wir von klein auf beigebracht bekommen haben, ein Leistungsziel vor Augen zu haben, etwas pfeilgerade anzustreben, zielstrebig nach vorne zu marschieren, werden auf einmal in den ewigen Strudel des Seins geschleudert, ins wahre Leben, das einfach geschieht, ohne dass wir wissen wie es geschieht und wo es uns hinführt. Puuuhhhh …. Und uns ist gar nicht wohl dabei.
Heute – kurz bevor ich diesen Impuls verfasste – war ich noch eine Runde nach draußen, zwischen Hagel, Schnee und Kälte fand ich junge Brennnesselsprossen, ganz zart und frisch … und es wurde mir so sehr klar, dass wir gar nichts wissen müssen – das Leben, so wie die Natur es erschaffen hat, geht einfach weiter. Das zyklische Leben hält sich an keinen Virus auf, es dreht seine ewigen Kreise gekennzeichnet durch den Tod und das Leben, durch das Verwelken und Erblühen, nach dem Winter kommt der Frühling (auch wenn der Winter sich noch mal kurz aufbäumen möchte, so wie heute ;) ).
In diesem aktuellen Nicht-Wissen stehen bleiben, offen bleiben für das, was sich zeigt und der Energie des Lebens seinen Fluss lassen, ist eine Frage des Vertrauens in die Kraft des ewigen Lebens, ist zu erkennen, dass wir eingebunden sind in etwas viel Größerem als wir erahnen. Dafür müssen wir unsere Arroganz des Beherrschens ablegen und wieder demütig uns der Allmacht des Lebens beugen. Eine sehr schwierige Herausforderung für uns Menschen, die wir gewohnt sind, alles zu bestimmen und zu regeln und verlernt haben, dem Leben zu vertrauen.
♥ with love ♥
Angelika Michels