Du hast so lange gekämpft,
gegen die anderen, gegen dich selbst,
hast dich immer wieder klein gemacht,
geduckt,
hast geweint und keinen Halt mehr gefunden,
hast nackt am Boden gelegen,
fast aufgegeben hast du dich,
du konntest nicht anders
dort liegen zu bleiben,
deine Wunden zu lecken,
wie an einem Fleischerhaken hängend,
den anderen ausgeliefert,
genau so hast du dich gefühlt.
Gelegen bist du dort,
den Dämonen in Form von Zweifel,
Unsicherheit und Ängsten ausgeliefert.
Gestorben bist
dort unten am Boden liegend.
Und es war anstrengend für dich,
dich aus diesem Morast emporzuheben,
den Schlamm von deiner Seele und deinem Körper zu waschen
und dich wiederaufrecht hinzustellen.
Jetzt stehst du aufrecht da,
gestärkt durch all das, was in dir abgestorben ist,
diesen alten Ballast,
den du seit Generationen mit dir trägst,
du hast die Verleumdungen,
die Kränkungen und den Verrat,
die dir seit Generationen widerfahren sind
dem Feuer zu Füßen des Mondes gegeben,
mit der Asche hast du deinen Körper
von all den Verletzungen, Missbrauch und Gewalt gereinigt,
der Qualm hat deine Seele gereinigt
und alle auferzwungene Schuld und Scham mit sich mitgenommen,
und jetzt stehst du da,
aufrecht,
deiner Kraft und deiner Energie bewusst,
badest deinen Körper im silbernen Licht des Mondes,
spürst das Wallen deines Blutes,
spürst das Leben in dir.
~Angelika Michels ~
(Januar 2018)